Bürger lieben ihre Region am Sorpesee

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Wie bewerten die berufstätigen Menschen in unserer Region die Lebensqualität vor Ort? Wie werden der Freizeitwert und die Arbeitsbedingungen erlebt? Was wird gut, was wird schlecht beurteilt? Und wo kann man ansetzen, um die Lebensqualität zu verbessern? Mit diesen Fragen hatten Verantwortliche des Vereins LEADERsein sowie der vier Städte Arnsberg, Balve, Neuenrade und Sundern Ende 2017 eine telefonische Befragung in der Bürgerregion am Sorpesee in Auftrag gegeben. 1.000 Berufstätige in der Region wurden zwischen November 2017 und Januar 2018 befragt. Die Ergebnisse liegen nun vor und wurden am 26. April auf der Mitgliederversammlung des Vereins LEADERsein im Bürgerhaus Altenaffeln vorgestellt.

„Unsere repräsentative Befragung belegt die hohe Zufriedenheit der Berufstätigen in der Region“, fasst die Meinungsforscherin und wissenschaftliche Leiterin des Projektes Dr. Barbara Vielhaber, die Ergebnisse der LEADER-Studie zusammen. „Sowohl die immer hier ansässigen, als auch die zugezogenen Bewohner der LEADER-Region am Sorpesee, fühlen sich überaus wohl. Sie führen dafür vor allem die schöne Landschaft, die Gemeinschaft der Menschen und die positiven Wohnsituationen als wesentliche Stärken an.“

Bewegung in der Natur beliebte Freizeitaktivität

„Die Studie zeigt, wie wichtig den Menschen das Freizeitangebot ist“, resümiert LEADER-Regionalmanagerin Annika Kabbert. Viele Bürger bewerten insbesondere die verschiedenen Möglichkeiten sich aktiv in der Natur zu bewegen als besonders gut. Genau diese Aktiven sind auch besonders zufrieden mit der Lebensqualität vor Ort. Wer jedoch diese Orientierung nicht teilt, nimmt wenige attraktive Alternativen wahr und bewertet den Freizeitwert eindeutig schlechter. Hier gilt es, insbesondere auch für jüngere Altersgruppen, Alternativen zu Angeboten in der Natur zu entwickeln. Oder aber diese über neue innovative Angebote im Bereich Sport und Natur für die Bewegung in der Landschaft zu gewinnen.

Die LEADER-Verantwortlichen wollten neben der allgemeinen Lebenszufriedenheit jedoch insbesondere wissen, wie es um die Zufriedenheit der Bürger an ihrem Arbeitsplatz bestellt ist. Und auch diese ist als hoch zu bewerten. So sind 70 % mit ihrer beruflichen Situation sehr zufrieden oder zufrieden. Immerhin noch 15 Prozent gaben an relativ zufrieden zu sein. „Über alle Wirtschaftsbereiche und Altersgruppen hinweg überwiegt die Zufriedenheit mit der beruflichen Situation eindeutig. Dabei stellen die Menschen hohe Ansprüche an ihre Arbeitsstelle, finden diese aber auch auf einem guten Niveau erfüllt“, fasst Dr. Vielhaber zusammen.

Hohe berufliche Zufriedenheit – kollegiale Zusammenarbeit wichtig

Besonders wichtig ist den Bürgern demzufolge die zwischenmenschliche Ebene. Eine gute Atmosphäre zu Kollegen und Vorgesetzten, Anerkennung der beruflichen Leistung, Flexibilität für familiäre Anforderungen und Selbstbestimmung wurden am häufigsten genannt. Besonders zufrieden sind diejenigen, die Führungspositionen ausfüllen und Menschen, die sich in ihrer Arbeit selbst verwirklichen können. Im Vergleich der Altersgruppen fällt auf, dass jüngere Berufstätige eine deutlich größere Akzeptanz für einen längeren Weg zur Arbeit haben und in Teilen auch andere Erwartungen zeigen. Hier gilt es anzusetzen und insbesondere die Wünsche der jüngeren Generation nach Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung sowie Flexibilität für die Familie in Zukunft noch besser zu erfüllen.

Neue Ansätze für die Regionalentwicklung

„Wir freuen uns über die guten und gleichzeitig vielschichtigen Ergebnisse der Untersuchung, die bestätigen, dass die Region ein attraktiver Arbeits- und Wohnort ist. Zugleich erhalten wir Handlungsfelder für zukünftige Maßnahmen in der Regionalentwicklung und im Marketing“, fasst Marcus Henninger von der Stadt Neuenrade zusammen. Die Stadt war als Projektträger des Vorhabens aufgetreten.

Auch die Wirtschaftsförderungen der vier Städte werden sich mit den Daten weiter intensiv befassen und die Ergebnisse den Unternehmen zur Verfügung stellen. Bernd Lepski von der Wirtschaftsförderung Arnsberg verweist auf das Potenzial, das es in anderen Regionen so nicht gibt: „Zusammen mit den Unternehmern können wir jetzt auf viele Erkenntnisse zurückgreifen und bewerten, welche Faktoren für die Menschen hier eine gute Arbeitsstelle ausmachen. Es gilt daran anzusetzen, diese Aspekte weiter zu verbessern.“

Die Ergebnisse der Studie werden in den nächsten Wochen veröffentlicht und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.